Ich glaube man sollte erstmal genauer definieren, was unter "Elite"- und "Amateur"-Torwärten verstanden wird
Wird da an den Spielerstatus bei den Tischfußballverbänden oder eher an den alltagssprachlichen Sinn gedacht? Oder anders: Meint ihr den Unterschied zwischen einem P4P-Amateur und einem P4P-Elite, oder seht ihr jeden Ligaspieler schon als Halbgott/Profi und mit Amateur meint ihr die besoffenen Kneipenkönige?
Zu Letzterem: "Kneipenniveau" ist zu ungenau definiert, um präzise Angaben bezüglich der Fragestellung des Threads zu machen. Generell kann man sagen, dass, wer Kickern ernst nimmt, wohl eine deutlich bessere Technik und ein ganz anderes Verständnis für das Spiel an den Tag legt, als jemand, der hin und wieder am Wochenende mit den Jungs 'ne Runde daddelt.
Zu dem Unterschied zwischen P4P-Amateuren und -Elitespielern (könnt auch gerne nen anderen Verband einsetzen): Meiner Erfahrung nach kann der Elitespieler nicht mehr als der Amateur, d.h. keine vollkommen anderen Schusstechniken/-varianten, von einigen wenigen (fürs ernsthafte Spiel wohl eher ungeeigneten) Trickshots mal abgesehen, dafür ist "Kickern" zu eingeschränkt und zu schnell zu erlernen. Bloß ist der Elitespieler in seinem Spiel viel sicherer. Er schießt schneller/fester, trotzdem präziser, hat einfach eine geringere Fehlerquote und trifft auch Lücken, die man als nicht so erfahrener Amateur gar nicht wahrnimmt. Beim Halten macht sich seine größere Erfahrung mMn am deutlichsten bemerkbar, denn davon abgesehen, dass er praktisch alle Stürmer, die ihm gefährlich werden können, kennt, hat er bei der psychischen Auseinandersetzung zwischen Torwart und Stürmer einfach eine nur durch viel Training und Erfahrung zu erwerbende Coolness. Nicht zu vergessen bleibt der Vorteil, den man als Elitespieler einigen anderen gegenüber alleine seines Namens wegen hat... "Ich kann doch nicht einfach Rechtslang fackeln, da MUSS _der_ doch mit rechnen! *verunsichert sei*"
Generell möchte ich noch anmerken, dass man durchaus "auf Reaktion" hält! Klar, selbst Neulinge agieren beim Schießen schneller als ich reagieren, also den Schuss wahrnehmen, vermeintliches Ziel errechnen, Puppe hinschieben (ihr versteht was ich meine
), kann. Doch man sollte auch immer bedenken, dass der Stürmer sich häufig bzw. zu einem gewissen Teil sogar immer, verrät. Wer nur ganz knapp mit der Kante der Puppe auf dem Ball steht kann in diese Richtung nicht lang schießen, ohne vorher in die andere auszuholen und kann in eben diese nicht so schnell so kurz schießen, wie in die andere. Nicht jeder Stürmer knallt den Rechtslang mit 0,x mm Abstand zwischen Ball und Pfosten rein, hier kann ich als Torwart auch etwas mehr Platz lassen, für den Stürmer ist es immer noch schwer, Rechtslang zu schießen, bloß meine "kurz bis drei Viertel"-Lücke ist etwas kleiner geworden. Im Grunde zwingt ein guter Torwart den Stürmer immer dazu, möglichst viele Fehler zu machen. Er versucht, den Stürmer von seinem Paradeschuss abzuhalten und ihn zu Schussvarianten, die er nicht so schnell, nicht so präzise, nicht so sicher beherrscht, zu bewegen. Natürlich gelingt dies nicht immer und der Stürmer wird immer im Vorteil sein. Wenn bspw. ein Amateurtorwart von einem Amateurstürmer noch jeden dritten Ball hält, hält ein Elitetorwart von einem Elitestürmer vielleicht nur noch jeden sechsten, obwohl die beiden im Verhältnis zu einander jeweils gleich gut sind. Dies kommt daher, dass es bei einem Elitespieler halt wesentlich schwieriger ist, einen Schuss zu finden, den dieser nicht mit einer Quote jenseits der 90% trifft, als bei einem Amateur.