Regelfrage zum Anschlagen

wAy

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Die Frage an sich ist zwar schwer in einem Forum zu beantworten, aber evtl. weiß ja trotzdem jemand die goldene Lösung:

Ab wann hat man zu hart angeschlagen?
Gibt es dafür eine Faustregel? - Kommt es nur auf die Empfindlichkeit vom Gegenspieler an?
Wie soll man reagieren wenn der Gegenspieler meint, man hat zu hart angeschlagen, man selbst ist aber der Meinung das war noch ok?


Situation als Beschreibung:
Spieler A passt von der 5 auf die 3. Währenddessen fährt Spieler B an die Bande um den Ball zu blocken, berührt ihn aber nicht. Man hört dass er an die Bande fährt, der Tisch wackelt nicht.

Spieler A kann den Ball auf der 3 nicht fangen, berührt ihn zwar, er rollt aber nach hinten weg.
Spieler A gibt an es war ein Regelverstoß.


Gruß,
wAy
 

klaschatx

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Das Problem hast du schön auf den Punkt gebracht. Man kann sagen, dass ein Foul dann begangen wurde, wenn der Tisch so wackelt, dass der Balllauf beeinflusst wird und der Ball deshalb nicht gefangen wird. So werden's wohl die meisten auch halten im Spiel. Dann ist ja auch eindeutig das Anschlagen so hart, dass es Auswirkungen hatte. Die Regel macht aber das "Foul" nicht davon abhängig, ob es Auswirkungen hatte, sondern Foul ist das harte Anschlagen an sich, das auch nur Auswirkungen haben _könnte_. Ähnlich hat sich gestern (?) Uli Stöpel im P4P-Forum geäußert. Wenn das ein Spieler für sich nutzen will, hat man wohl schlechte Karten.

ITSF-Rules (16.3): Jedes Bewegen, Schieben oder Anheben des Tisches ist verboten. Es ist nicht relevant, ob dies mit Absicht geschieht oder nicht. Ob ein Anschlagen vorliegt, ist nicht davon abhängig, ob einem Team der Ball dadurch verloren geht. ...

P4P (8.1): Jedes Rütteln, Rutschen oder Anheben des Tisches ist verboten. Ob dies mit Absicht geschieht oder nicht, ist hierbei nicht relevant. Die Entscheidung, ob ein Regelverstoß und insbesondere
übertriebene Härte vorliegt, muss ein Schiedsrichter treffen. Hierbei spielt es keine Rolle, ob ein
Team ein Ball verloren geht oder nicht. Wenn bei einer Beeinflussung des Tisches keine
übertriebene Härte vorliegt, entscheidet der Schiedsrichter von wo das Spiel weitergeführt wird. ...

Gruß
klaschatx
 

Selbermacher

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Normalerweise ist es Ermessenssache des Schiedsrichters. Weshalb die Schiedsrichter auch stets Kontakt zum Tisch haben. (meist mist der Hand)

Bei einem so leichten Anschlagen, dass man nicht sehen kann ob der Tisch wackelt oder nicht und kein Schiedsrichter dabei war, wird man der Fairness wegen wohl den Ball auf die 5er geben. (so machen wir das oft)

Eigentlich kann man davon ausgehen, dass jede kleine Erschütterung des Tisches dazu führt, dass der Ball schwerer zu fangen ist.
Die Spielfläche ist beim Kicker die Stelle an der die Erschütterungsenergie am ehesten zum tragen kommt.
Der Ball kann nicht glatt unter die Puppe laufen und von dieser definiert geklemmt werden, sondern es finden viele kleine Kontakte statt, (durch das Vibrieren) weshalb der Fänger beim fangen besonderes Fingerspitzengefühl braucht um den Ball vorsichtig auslaufen zu lassen oder auf dem Richtigen Punkt (Scheitelpunkt) schnell zu zupacken.
 

klaschatx

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Vor allem auch @Selbermacher: Andererseits hat es hier im Forum mal geheißen, dass bei einem Pass mit der passenden 5 immer angeschlagen würde. Deine Statement hört sich jetzt für mich eher so an, dass wirklich jedes Anschlagen - und sei es noch so leicht - vermieden werden muss. Siehst du das wirklich so extrem? Passt doch gar nicht dazu, dass immer wieder davon berichtet wird, dass Dämpfer über Scheiben rutschen etc. Und wie oft schlägt etwa Thiele (oder andere) nach dem Schuss mit der Stange an die Bande - nach den Regeln eigentlich doch auch ein Foul? Also kurz: Ist es die Realität, dass absolut anschlaglos gespielt wird? Warum machen wir dann überhaupt möglichst schwere Tische? Ist jetzt nicht nickelig gemeint - ich bin da nur extrem unsicher in dieser Frage.

Gruß
klaschatx
 

DrStantz

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Shot: JET
es gibt auch sowas wie vorteil :) Darunter fallen wohl 55% der pässe. bei 10% kann man streiten 5% sind klare fauls und der rest ging ohne anschlagen.

bei uns wird das so geregelt. Anschlagen okay wenn man beim blocken am ball war. Anschlagen nicht okay wenn der Gegner den ball an der drei hatte. Alles dazwischen vorallem wie stark das anschlagen ist, ist ziemlich oft diskussionstoff. Das wird von diversen spielern aber auch oft provoziert um eine evtl. pause zu machen bzw. um den gegner aus der konzentration zu bringen.
 

Selbermacher

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Komplett gar nicht Anschlagen wäre sicherlich der Idealfall.
Da aber wenige Millimeter von der Bande weg genügen, damit der Ball durch passt, wird es in der Praxis nicht möglich sein ganz ohne Anschlagen zu spielen.

Wenn der (defensive) Spieler z.B. nachvollziehbar zwischen Pass und Fangen leicht Anschlägt, der Ball im Lauf nicht beeinflußt wird und
der Ball auch gefangen werden kann weil der Anschlag schon gewesen ist, wäre das wohl ein Grenzfall der toleriert würde.
Das sind dann aber genau die Fälle die selbst ein Schiedsrichter nur schwer beurteilen könnte. ;-)

Wenn jemand selbst anschlägt, läuft er natürlich Gefahr den Ball nicht fangen zu können (vorausgesetzt es ist stark genug).
Allerdings wäre es wohl nur zu seinem eigenen Nachteil, solange er nicht komplett den Lauf des Balles beeinflusst oder gar den Tisch verrückt)

Im Übrigen wird dir kein Schiedsrichter ein Foul "pfeifen" wenn du es schaffst den Ball des Gegners zu fangen, indem du mit schmackes an die Bande fährst. (Solange der Tisch bleibt wo er ist)
Denn hier ist die Situation eindeutig: Der Ball läuft zur Bande, der Spieler reagiert und fährt mit der 5er genau da hin wo der Ball zu stoppen ist.
 

klaschatx

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@Selbermacher und @K4ktus

So weit verstehe ich das, finde es logisch und nachvollziehbar und anders im Spiel auch kaum vernünftig regelbar, ABER: Nach der Regel ist es bei strenger Auslegung wurst, ob der Ball tatsächlich beeinflusst wurde - da zählt nur das Anschlagen an sich. Wenn also bei Selbermachers Fall (ich schlage beim Blocken mit der 5 hart an und fange den Ball) oder bei K4ktus Fall (Anschlagen ok, wenn man beim Blocken am Ball war) der Gegner das harte Anschlagen reklamiert, müsste doch formal betrachtet Foul gegeben werden und wenn sich ein Gegner darauf beruft, hat man ein Problem - oder habe ich jetzt beim Verständnis einen Knoten in der Leitung?

(Zur Erklärung meiner Not mit dieser Frage muss ich vielleicht noch hinzufügen, dass meine Tische beide auf Teppich stehen. Da kann man zwar die Banden zum Zittern bringen, aber den Tisch zum Rutschen und damit das Spielfeld zum unterm-Ball-wegrutschen zu bringen schafft man damit definitiv nicht. Auch habe ich noch nie den Eindruck gehabt, dass mein hartes an-die-Bande-Schlagen mit der 5 beim eigenen Passen irgendwie das Fangen mit der 3 erschwert hätte. Also definiere ich vielleicht auch völlig verkehrt, wann man über "Hartes Anschlagen" zu diskutieren beginnt. Einen Tisch auf Laminat habe ich allerdings zuletzt mal ins Rutschen gebracht - und da sprang dann der Ball von der gegnerischen 5 zurück auf meine 3 und es wurde prompt und zu Recht Foul geschrieen. Echt eine singuläre Erfahrung. Wenn so was gemeint ist: klar.)

Gruß
klaschatx
 

wAy

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Das liest sich für mich jetzt so, dass man jederzeit damit durchkommt, wenn man ein Faul beim leisesten Anschlag-Geräusch moniert?


Selbermacher schrieb:
Der Ball kann nicht glatt unter die Puppe laufen und von dieser definiert geklemmt werden, sondern es finden viele kleine Kontakte statt, (durch das Vibrieren) weshalb der Fänger beim fangen besonderes Fingerspitzengefühl braucht um den Ball vorsichtig auslaufen zu lassen oder auf dem Richtigen Punkt (Scheitelpunkt) schnell zu zupacken.


mh.. wenn ich ein einziges mal an die Bande fahre und dabei anschlage, während der Gegenspieler seinen Pass macht dann sollte der Tisch doch nicht so sehr Vibrieren dass sowas passiert?

Wenn ich bedenke mit welcher Härte viele Pässe gespielt werden... bei den ganzen Stick-Passes (nennt man das so?) wird beim Pass über die Bande doch auch angeschlagen - da kann ihn doch auch jeder Fangen ohne das es zu solchen Problemen kommt?
 

klaschatx

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@ wAy

Hilft dir zwar nicht weiter, aber ich verstehe dich so gut. Genau deine Fragen bekomme ich rein von der Logik her in meinem Kopf auch nicht wirlich geradegezogen.

Gruß
klaschatx
 

wAy

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klaschatx schrieb:
@ wAy

Hilft dir zwar nicht weiter, aber ich verstehe dich so gut. Genau deine Fragen bekomme ich rein von der Logik her in meinem Kopf auch nicht wirlich geradegezogen.

Gruß
klaschatx

Schön, wenn man nicht allein ist. :)


So hier nochmal ein quote aus dem Tischfussball.de Forum. Ich hoffe ich mache damit die Diskussion nicht zu unübersichtlich, aber ich denke das ist interessant:

derGrinch aus dem Tischfussball.de-Forum schrieb:
Ih hab auf Hohlstangen spielen auch schon andere Argumente gehört:

- Wie weggeschlagen? Wie soll das denn noch gehen jetzt wo Hohlstangen drin sind?


Das aber auch das Geräusch irritieren des Anschlagens kann daran denken viele nicht. Klar wackelt der Tisch an sich nicht mehr so stark aber wenn dir jemand "buh" normal ins ohr sagt wenn du gerade deinen Pass fangen willst wirst du auch irritiert.

Ich bin mit Sicherheit nicht jemand der jedes Foul reklamiert schon, garnicht wenn ich selbst bei einer Irritation so oder so nicht an den Ball gekommen wäre!

Zählt es alleine wegen dem Geräusch schon? Wirklich? Ich persönlich finde das wirklich übertrieben.



Aber zugegeben: Ich hab´ in der Kneipe angefangen - an einem Ort wo es als legitimer Trick galt, mit der Mittelreihe anzuschlagen (ohne das sich der Ball bewegt) um dann geradeaus durchzuschießen. Selbst an diesem Punkt verstehe ich den Einwand nicht wirklich...


Vor allem dann nicht, wenn ich Videos vom Turnier sehe, wo sich durch den Schuss der Tisch verschiebt... (Thiele wars :D ) Rein theoretisch kann man sich so nämlich das Tor "frei ziehen". (Man mache einen Rechts-Lang, schlägt dadurch an und verschiebt den Tisch Ballbreit in dieselbe Richtung. - Der Torwart hält ja seine Stangen fest- ergo: Er bewegt sich nicht mit dem Tisch mit. Schon hat man sich eine Lücke erarbeitet... (btw.: gabs´ dazu letztens nicht einen Thread :-> )

mh.. evtl. gibt das nen extra Thread...
 

Henk

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Sehr lustig finde ich in dem Zusammenhang auch die Fundestelle hier bei tischfussball-online in den iDSAB Spiel- und Turnierregeln (am Loewen Turnier SoccerStand, 1. 4. 99):

....

10. Beeinflussung des Tisches

10.1 Beeinflussung des Tisches

Jedes Ruetteln, Rutschen oder Anheben des Tisches ist verboten. Ob dies mit Absicht geschieht oder nicht, ist hierbei nicht relevant. Die Entscheidung, ob ein Regelverstoß vorliegt, muß ein Schiedsrichter treffen. Hierbei spielt es keine Rolle, ob einem Team ein Ball verlorengeht oder nicht.

uebertriebene Haerte beim Passen oder Schießen ist verboten.


10.2 Strafen fuer die Beeinflussung des Tisches

Bei Mißachtung dieser Regel gilt folgendes: ....

Wobei ich zwar kein Plan habe ob, wo und wann die gelten, aber damit kricht man jeden ran :LOL: (y)

Henk
 

lusibu

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Worauf man jedenfalls beim Passen mit Anschlagen achten muss, ist, dass man einen Ballverlust riskiert, wenn man mit Anschlagen passt, geblockt wird, und der Ball auf die eigene 5 zurückspringt. Hier kann der Gegner Foul reklamieren, da man ihn am Stoppen des geblockten Balles mittels Anschlagen gehindert hat. :!:

Ansonsten wird Foul bei übertriebener Härte oder Nichtfangen des Balles auf der 3 nach erfolgtem Pass gegeben. Meistens läuft das eh vernünftig und halbwegs fair ab, also würd ich nicht sagen, das prinzipiell jedes Anschlagen als Foul zu werten ist. Natürlich gibts es überall Raunzer, die ständig Fouls reklamieren, aber nach Auftauchen eines Schiedsrichters keines zugesprochen bekommen. Und welche, die selber noch viel schlimmer anschlagen, sich aber immer gern beschweren... :???:

Im Zweifelsfall: Referee verlangen!
 
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