Hallo Peter,
ich habe Verständnis für die Emotionen bei den Aktiven, die durch solch einen Materialwechsel entstehen.
Nicht ganz nachvollziehen kann ich, wie die Sicht auf die Rolle des DTFB dabei ist.
Wir selbst sehen uns als Sportverband und nicht als Hersteller oder Vertrieb von Material.
Und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass irgendjemand auf die Idee käme, z.B. beim DFB zu reklamieren, wenn Adidas neue Fußbälle auf den Markt bringt oder diese qualitativ nicht den Erwartungen entsprechen.
Das vorab zu dem Rollenverständnis des DTFB.
Aber natürlich kenne ich die Geschichte zu diesen Bällen und wir waren als DTFB auch in diesen Prozess involviert.
Ausgangssituation ist, dass die Lieferungen der bisherigen Bälle aus China unregelmäßig kamen und die Qualität nicht gleichbleibend war.
So war es z.B. so, dass es in diesem Jahr häufiger keine Leonhart-Bälle zu kaufen gab und es sogar so war, dass zwischen den Landesverbänden Abfragen zum Lagerbestand der Bälle durchgeführt wurden, damit jeder Landesverband ausreichend Bälle für seine Landesmeisterschaften Ende Oktober hatte.
Und auch wir als DTFB durften schwitzen, bis wir genügend Bälle für die DM im November organisiert hatten.
Aus diesem Grund hatte Leonhart sich entschlossen, umgehend auf eine Ballproduktion in Deutschland zu setzen. Erste Erfahrungen dazu gab es schon mit dem 2nd ITSF Ball.
Und dass keine China-Bälle mehr vorhanden waren und gleichzeitig die neue Saison vor der Tür steht, ist der Grund, warum der Wechsel zu diesem Zeitpunkt erfolgte.
Die Rolle des DTFB dabei war, dass wir bei den Tests unterstützten bzw. Tester organisierten.
Intensiv getestet wurde z.B. in Darmstadt unter der Leitung von Uli Stoepel, in Hamburg im Kixx und in einigen Vereinen wie z.B. in Reutlingen.
Von allen diesen Tests kam das Feedback, dass der in Deutschland produzierte Ball mindestens gleich gut bzw. besser ist als der Chinaball.
Alle Landesverbände wurden spätestens beim DTFB-Präsidententreffen am 14. Oktober informiert.
Und der Ball wurde auf der DM von Christian Fiedler vorgestellt und konnte dort auch schon gekauft werden.
Aus DTFB-Sicht überwiegen die Vorteile.
Die Qualität der Bälle sollte gleichbleibend sein, es sollten zukünftig immer ausreichend Bälle verfügbar sein und falls es Verbesserungs- / Entwicklungsbedarf gibt, wird das mit einem deutschen Produzenten sicherlich einfacher möglich sein.
Natürlich hoffe ich, dass die Tester sich nicht geirrt haben bzw. die Qualität der Testbälle auch in der Massenproduktion erhalten bleibt.
Wie die Landesverbände mit der Situation umgehen, kann und muss jeder Landesverband für sich entscheiden, da sie unterschiedlich strukturiert und organisiert sind.
Viele Grüße,
Klaus