Ich habe bis heute meine "China-Möhre" daheim stehen, die ich vor 8 Jahren als "Unwissender" angeschafft habe. Mittlerweile weiss ich natürlich, dass es für das Geld bessere Tische gegeben hätte und ich würde jedem, der eine Neuanschaffung plant, davon abraten. Und ich freue mich, dass der DTFB für die Bundesligen andere Tische ausgewählt hat, als meinen China-Kracher.
Aber jemandem, der so einen Tisch eben schon hat, zu sagen, er soll sich eine Kettensäge nehmen und Brennholz draus machen, finde ich jedenfalls dann überzogen, wenn es offensichtliche Hinweise darauf gibt, dass ohnehin kein Soccer-Style darauf gespielt wird. Und das ist bei den Bällen eben eine sichere Prognose. Mit den Murmeln spielt dort niemand Jet, niemand Rechtslang und niemand einen Brush-Pass. Ob das jemand spielen wollen würde, kann man doch auf der "China-Möhre" problemlos testen. Denn grundsätzlich kann man alle diese Techniken dort spielen (ein durchhängendes Spielfeld verhindert weder Jet noch Rechtslang...).
Aber alle diese Techniken erfordern Training. Ob jemand im Jugendzentrum wirklich die Chance hat, alleine am Tisch 100-200 Schüsse am Stück zu schiessen (was für "Trainingseffekte" nötig ist), ohne dass jemand anderes kommt und mitspielen will (was das Training zerstört und wieder zu "gedaddel" führt), können wir aus der Entfernung gar nicht beurteilen. Vielleicht wird an dem Teil auch grundsätzlich gedrullert und die 360°-Regeln missachtet. Who knows.
Das lackierte Spielfeld und die Leo-Bälle haben mir zu einer ziemlich stabilen Ballführung verholfen, die ich auf keinem anderen Tisch so schnell so gut gelernt hätte. Und ein durchhängendes Spielfeld zwingt dich, lange Strecken zu vermeiden und durch viele kleine, kurze Bewegungen ein Abdriften den Balles zu verhindern. Alles eine Frage der Perpektive.
Nochmal, ich will die Tische nicht hochjubeln. Für einen Turniertag sind sie ungeeignet. Für manches andere reichen sie vielleicht doch aus, vor allem, wenn man eben schon einen bei sich rumstehen hat.