Na, hier geistern ja wieder verschwurbelte Aussagen herum... Ich versuche mal, die wichtigsten Informationen auf einer rationalen Ebene zusammenzufassen und zu ergänzen, was Rechtsreißer (der im Gegensatz zu manch anderem User viele Jahre Erfahrung mit verschiedenen Tischen auf dem Buckel hat) schon geschrieben hat:
1. Deutschland ist Soccer-Land, richtig. Es wird fast ausschließlich auf L-Tischen (Leonhart, Lehmacher, Lettner, aber auch Ullrich, Vector und KnallDenBall) gespielt. Wer auf seinem Trainingstisch genau solche Bedingungen haben will, sollte daher auch einen entsprechenden Tisch kaufen.
2. Der Fireball ist ursprünglich als Vereinigung zweier Welten konzipiert worden. Er soll quasi ein Tornado sein, auf dem man auch vernünftig klemmen kann. Auf nem FB kann man mit einem ewig haltbaren, präzise rollenden Ball aus Polyurethan sowohl einen klassischen Tic-Tac-Pull-Shot-Ami-Style als auch mitteleuropäische Klemmtechniken spielen - das geht in dieser Form auf keinem anderen Tisch.
3. Um den glatten, harten, schweren Ball kontrollieren zu können, ist der Fireball, also speziell die Figuren, tatsächlich viel griffiger als L-Tische. Besonders
die alten Figuren und die ITSF-Figuren machen da einen großen, die European-Soccer-Männchen immerhin noch einen kleinen Unterschied. Der Ball gehört also zum Tisch, wenn wir über dessen Spieleigenschaften reden. Mit Soccer-Bällen spielt sich ein FB viel zu klebrig, was höchstens für die allerersten Schritte von Anfängern beim Klemmen hilfreich sein könnte. Welche Bälle sich auf welchem Fireball wie spielen lassen, hat
Rechtsreißer im oben verlinkten Thread schön beschrieben.
4. Obwohl Klemmen auf dem Fireball möglich ist, muss man es sehr viel sauberer ausführen als auf einem Soccer-Tisch, sonst flutscht der Ball weg. Der PU-Ball zwingt einen dazu, wie aus dem Lehrbuch zu spielen. Wegen seiner größeren Masse muss man den Ball aber nicht nur sauberer, sondern gleichzeitig auch energischer führen. Wer also auf einem FB trainiert, arbeitet automatisch an einer guten Technik - die sich mit kleinen Anpassungen auf alle anderen Tische übertragen lässt. Aus meiner Sicht gibt es daher keinen besseren Tisch für Anfänger, die Soccern lernen wollen.
Anders als beim Turniersieger sind aber beim Fireball die Figurenfüße genauso breit wie bei Soccer-Tischen. Daher lässt sich gut übertragen, was man trainiert. Ballführung, laterale Distanzen, Brush-Bewegungen - von den Maßen her genau das Gleiche wie auf Soccer, nur schwieriger.
5. Fireball ist eine innovative Marke. Spontan fallen mir Wechsellager und umschaltbare Ballausgabe ein, auf dem Ullrich-P4P gefeierte Verbesserungen, die der Fireball (als wesentlich günstigerer Tisch) schon lange vorher hatte. Hinzu kommen Kleinigkeiten wie lebenslange Bruchgarantie auf Figuren und Metallschutz für die Torpfosten. Alles Features, die den Tisch zu einer durchdachten Konstruktion machen - wenn man denn einen Sinn dafür hat.
6. Ich kenne Oktay persönlich und schätze ihn sehr. Deshalb würde ich, wenn seinen Tisch schlecht fände, schön den Mund halten. Ganz bestimmt aber hätte ich mir nicht für mehrere hundert Euro so ein Ding gekauft, bloß weil der Türkenschwabe so lustige Kicker-Anekdoten erzählen kann. Glücklicher Weise bin ich aber begeistert vom Fireball, so wie eigentlich jeder, der sich mal damit auseinandergesetzt hat. So riskiere ich keine sozialen Verstimmungen, wenn ich die Wahrheit sage, und deshalb halte ich mich damit auch nicht zurück. Selbstverständlich freue ich mich über jeden Cent, den Oktay und Thierry als deutsche Unternehmer verdienen, aber das tut Ihr ja alle, wenn Ihr nicht gerade Arschlöcher seid, oder? Außer dieser Genugtuung krieg ich aber gar nix von Fireball. Ich schreibe hier nichts als meine private Meinung zu dem Thema.
Wenn jemand meint, man könne nur von etwas begeistert sein, wenn man dafür bezahlt wird, dann sagt das mehr über ihn selbst aus als über die Menschen, die er auf diese Weise zu diskreditieren sucht. Insbesondere wird auf diese Weise deutlich, dass er es nicht für nötig erachtet, über ein Thema Bescheid zu wissen, bevor er sich dazu äußert.
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