Interview mit Ullrich

16. März 2011
Herr Isbrecht, die Ullrich Tische haben vor einiger Zeit Wirbel in den Kickertisch-Markt hereingebracht. Zunächst wurden Ullrich Tische in erster Linie auf eBay angeboten, mittlerweile stellen Sie Tische für große Turnierserien bereit. Was sind Ihrer Meinung nach die ausschlaggebendsten Gründe für die Erfolgsgeschichte von Ullrich?
Ein ausschlaggebender Punkt ist die Leidenschaft zum Kickern. So ist für uns ein Kicker nicht nur ein Produkt mit dem wir unser Geld verdienen sondern ein Spielgerät mit dem wir ein großartiges Hobby nachgehen können. Auch war der direkte Kontakt zur Kickerszene sehr hilfreich. Ob es mit einzelnen Spieler war oder Vereine/Verbände, wir haben stets versucht die Nähe zu dem Tischfussballsport zu suchen und zu halten. Ein weiterer Punkt, der uns zum Erfolg geführt hat ist die Tatsache, dass wir mit dem Erreichten nie zufrieden waren sondern immer auf der Suche sind was wir noch verbessern und optimieren können.

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Wissen Sie eigentlich noch, wann Sie den ersten Kickertisch verkauft haben?
Das weiß ich genau, das war der 10. Dezember 2003. Ich habe damals als Therapeut in einer Werkstatt für behinderte Menschen gearbeitet und die Küche in dieser Einrichtung als Verkaufsraum genutzt. Und genau dort habe ich mein erstes Verkaufsgespräch geführt und mit dem ersten Kunden gekickert.

Seit Januar 2011 ist Ullrich offizieller Partner von P4P, was sicherlich für eine große Überraschung sorgte. Mit welchen Argumenten haben Sie den bisherigen P4P Partner, Firma Tecball, ausstechen können?

Man sollte wissen, dass der Verband P4P für das Jahr 2011 einen neuen Partner gesucht hat. Daraufhin hat P4P vier potenzielle Tischpartner durch ein offizielles Schreiben die Möglichkeit gegeben sich zu bewerben. Somit haben auch wir zwei Tische konzipiert die auf die Bedürfnisse von P4P abgestimmt waren. Diese wurden dann von P4P ausgiebig getestet. Letztendlich haben die Ideen und die Qualität des Tisches überzeugt.

Der neue P4P 2011 besteht aus schwarzen Stangen. Um was für eine Beschichtung handelt es sich, was ist daran besser? Und warum verzichtet man auf eine Verchromung der Stangen?
Der neue P4P bietet sowohl schwarze als auch silberne Stangen an. Es handelt sich hierbei um das gleiche Material. Nur dass die schwarze Stange durch ein zusätzliches Behandlungsverfahren die dunkle Oberfläche erhält. Hierbei ging es uns nur um die Optik. Wir fanden schwarze Stangen auf dem Tisch chic. Wir haben uns mehrere Oberflächenveredelungen angeschaut und uns gegen ein Verchromung der Stangen entschieden, weil wir das jetzige Behandlungsverfahren unserer Stangen für besser halten.

Die unterschiedlichen Ullrich Tische werden in verschiedenen Firmen hergestellt: China, Leonhart und in einer Behindertenwerkstatt in Deutschland. Wird der P4P in einer dieser Firmen hergestellt oder gibt es eine weitere Fertigungs-Stätte?
Es stimmt dass wir unsere Tische an verschiedenen Fertigungsstätten produzieren lassen. Der Verband P4P hatte unter anderem als Auflage gestellt, dass der neue Tisch ausschließlich in Deutschland produziert werden muss. Umso leichter war es für uns diese Auflage zu erfüllen, da wir schon vor zwei Jahren, die Entscheidung getroffen haben, den Standort Deutschland für die Produktion einiger Produkte zu nutzen unter anderem auch für den neuen P4P.

Mehrere Fertigungen zu koordinieren stellt man sich logistisch sehr aufwändig vor. Gibt es hierzu einen Zusammenhang zu den zeitweisen Lieferengpässen der Ullrich-Home Tische?
Der Grund für die Lieferungsengpässe für den Ullrich-Home sind unter anderem die hohe Nachfrage nach diesem Produkt und auch die Lieferschwierigkeiten des Herstellers. Seit 2003 verkaufen wir Ullrich-Home Tische. Jedes Jahr haben sich die Verkaufzahlen erhöht. Und jedes Jahr haben wir in unserer Jahresplanung eine Erhöhung der Stückzahl mit eingerechnet, die aber trotz alledem noch übertroffen wurde.

Es gibt Gerüchte, Ullrich wird ein ITSF-Modell der aktuellen P4P-Version heraus bringen. Stimmt das?
Zur Zeit konzentrieren wir uns auf den Verband P4P und DTFB. Beide Verbände spielen ihre Turniere auf den aktuellen Ullrich Tournament Tisch. Für uns ist es wichtig, dass wir mit diesen Verbänden ein erfolgreiches Jahr hinter uns bringen. Alles andere ist für uns noch nicht aktuell.

Was sind die Pläne von Ullrich in der Zukunft, wird es weitere Überraschungen nach dem P4P-Coup geben?
Für uns war eine Partnerschaft mit dem weltgrößten Verband P4P das höchste Ziel, dass ein Tischhersteller erreichen kann. Wir sind froh dass P4P uns als Tischhersteller ausgesucht hat und wir mit P4P einen starken Partner an unserer Seite haben. Somit möchten wir in Zukunft unsere Präsenz nicht nur in Deutschland ausbauen sondern auch in europäischen Ländern. Dennoch werden wir auch in Zukunft noch für Überraschungen sorgen.

Vielen Dank für das Interview und weiterhin viel Erfolg für die Zukunft.
 
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