Hauptprobleme bei Anfängern

LieberEinzel!

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Mal eine Frage an alle die neue mit dem Tischfußballsport beginnen (wollen):

Womit habt ihr die meisten Probleme? Auch gerne was euch technisch am schwierigsten fällt. ( auch bei Fortgeschrittenen)
Was bremst euch aus, beim "Besser-werden"?

Keine Zeit, kein Tisch, keine Mitspieler/Gegner, keine Lust auf Spiel nach Regeln, keine professionelle Anleitung, kein Nerv alleine am Tisch zu trainieren, keine Lust auf Vereinsmeierei,...
 

Chrix

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Also mein Hauptproblem ist, dass ich keine "wirklichen" (=bessere) Gegner habe. Wir Kickern regelmäßig in unserer Clique auf meinem Ullrich home, aber wir sind alles Anfänger. Ich war beim Oktay im Seminar und konnte dort viel mitnehmen, bräuchte jetzt aber noch etwas Anleitung... Leider gibt es in meiner Gegend keinen Verein.
Alleine Trainieren macht nicht so viel Spaß und nur Youtube und alleine Trainieren verbessert irgendwie die Spielpraxis nicht. Ich denke, ich beherrsche soweit die grundlegende Theorie, jetzt fehlt einfach der (gute und motivierte) Trainingspartner um besser zu werden :(
 

steph4n

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von hautproblemen bei anfaengern hab ich noch nix gelesen. ausser vielleicht hornhaut am handgelenk vom jet ueben.
 

Satai

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Vielleicht wäre es besser die Frage positiver zu formulieren: Was hilft Euch beim besser werden beim Tischfussball?
Egal, hier ein paar Punkte von mir:
- Seit dem ich ein Tisch habe, hat sich mein Spiel schneller verbessert, auch wenn es nur 15-30 Min. alle 2 Tage sind. Wenn ich was bei Youtube sehe oder bei einem anderem Spieler, dann kann ich es versuchen nachzumachen. Oder wenn mein Schuß bei Spielen nicht funktioniert hat, analysieren wieso und weshalb.
- Die größte Schwierigkeit habe ich gerade, beim Jet meine optimale Handhaltung zu finden. Ich habe eine kleine Hand und probiere da gerade die 5-7 Handhaltung. Gerade bin ich am entscheiden, ob ich 2 cm oberhalb vom Handgelenk ansetze, den Schuß dann seitlich zu mir ziehe (was ich unter Druck manchmal vergesse) oder 6-7 cm oberhalb vom Handgelenk anzusetzen und einfach gerade nach oben zu ziehen. Der Schuß ist für mich einfacher, aber gefühlt langsamer und schwammiger durch die Haut, die sich mehr hin - und her bewegt. Ebenso die Frage mit/ohen Handschuh in Kombi mit/ohne Band.
- Die deutschen Erklärvideos, die ich bisher gefunden habe, finde ich ziemlich schlecht. Ich habe schon einen guten Spieler angesprochen, ob wir nicht versuchen wollen es besser zu machen. Er hat zwar interessen, aber keine Zeit oder keine Prio dafür, dass ich jetzt mit dem Projekt leider auch gedanklich abgeschlossen habe. Ich finde Eric Dunn 5 Fundamental super : Control - Setup - Read - Decide - Excecute https://www.youtube.com/watch?v=OeIfHXlRmko&list=UU06L1O38No7j-tqr1Q1dFUA
Dazu dann Tutorials von "Unreal Foos" auf youtube.
- Bei dem Punkt bin ich mir unschlüssig. Also ich habe mich schon öfters gefragt oder geärgert, wieso bessere Spieler so wenig erklären oder einem Tipps geben, wie man es besser machen kann? Sind es Egoisten; liegt es daran, dass jeder seinen eigenen Stil entwickelt hat und nicht sagen will, hey, so musst du es machen oder ...? Meine Erfahrung ist, dass gute Spieler meistens Tipps bei Monster DYP geben (also man durch Zufall einen viel besseren/erfahrenen Spieler hat), weil Sie keine Lust auf verlieren haben und probieren die Fehler bei einem schnell abzustellen. Dort habe ich on letzter Zeit am meisten gelernt
Hier gab es eine ganz lustige Diskussion http://forum.tischfussball-online.com/topic9078.html darüber. Also ein ganz guter, mit dem ich mich gut verstehe, wurde total sauer und "schrie" mich an, dass ich doch endlich gefälligst einen schnellen Powerschuß von hinten haben soll, da er sonst keine Bälle vorne fangen kann. Ich war total gepisst, aber habe daran gearbeitet und es hat mich letztlich nach vorne gebracht. Hey, keine Tischfussballer verliert gerne, da ist man immer mal wieder gepisst. Leider im Moment noch zu oft auf mich :)
- Puh, da man beim Kickern man schnell merkt, ob einer besser oder schlechter ist und ich schon sehr oft verloren habe, fragt man sich schon öfters, ob es den Zeitaufwand von 2-3 Abenden und manchmal trainieren zu Hause lohnt? Ich habe gerade als Auswechselspieler in der Liga angefangen und nach mehreren verlorenen Spielen schon Lust gehabt, einfach wieder nur Kneipenkickern zu machen. Mal sehen, wie es sich entscheidet. Das ist der innere Schweinehund, den wohl jeder selbst entscheiden muss :))
Hierunter fällt wohl auch die Nervosität/Lampenfieber bei einem Spieltag, wo ich bisher unter meinen Möglichkeiten bleibe. Das könnte man, glaube ich besser machen, wenn man im Vorfeld bei uns die Aufstellung kenne würde und schon im Vorfeld dann gezielt zusammen doppeln spielen würde.
- Hier durch Forum habe ich auch Sachen gelernt, wie mit den Tells beim Jet Schuß. Seit 2 Wochen achte ich auf den Arm und die Schulter beim Jet des schützens und halte gefühlt mehr.
- Tja, ich denke Training durch einen Trainer könnte helfen, kann ich aber nicht beurteilen, da ich bisher an keinem Training teilnahm bzw. es noch keiner angeboten hat.
So spät genug und gute Nacht.
 

watchme

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Also, dass bessere Spieler einem nichts erklären kann ich so nicht unterschreiben.
Bei uns habe ich -normalerweise- auf jede Frage eine Antwort bekommen. Sicherlich fällt die Antwort so aus, wie derjenige halt etwas beibrignen kann ( der eine ist ein besserer Lehrer als der andere ), aber KEINE Antwort kenne ich bisher nicht.

Ich höre immer wieder: "Wenn du besser werden willst: spielen, spielen, spielen!" Sicherlich verliere ich häufig, aber ich lerne lieber wenn sich die gegnerischen Figuren bewegen... :)
 

attigelatti

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Also bei mir war das größte Problem, dass ich niemanden hatte, der mir zeigen konnte, wie Tischfussball im Gegensatz zu Kneipenkickern funktioniert.
Die Dichte an Ligaspielern ist leider auf dem Land nicht so groß und wenn die nicht gerade um die Ecke trainieren bekommt man auch nicht mit, dass es sie überhaupt gibt.
Wenn man dann aber welche gefunden hat, bekommt man relativ gute Tipps, wie man seine Technik verbessern kann. Ich habe dafür aber zusätzlich noch das Seminar von Oktay besucht.
Danach wird es etwas schwieriger. Mit eigenem Tisch kann man seine Schüsse und Pässe perfektionieren, aber was fehlt ist der bessere Gegner, der sich bewegt und bei dem man seinen Kopf anstrengen muss.
Und das ist zumindest bei mir im Moment das Problem. Sich auf sein Ding zu konzentrieren, Lücken zu erkennen, in den Kopf des Gegners reinzukommen.
Ich denke, da hilft dann wirklich nur Turniere spielen, Turniere spielen, Turniere spielen!
 

toblin

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Moin zusammen,

da ich ab Oktober einen Hochschulsportkurs Kickern an der Uni Münster übernehme, würde ich mich auch über Anregungen freuen.

Zum Thema Regeln:
Ich finde, dass man Anfänger nicht mit dem kompletten ITSF Regelwerk überfrachten sollte. Ich habe an einige Grundregeln gedacht, die ich auf Schildern im Kickerraum aufhänge.
1. Nicht überdrehen.
2. Fairplay mit Auflegen und "Bereit?" fragen.
3. Spiel bis 5 Tore.
4. Toter Ball / Ausball wie bei ITSF.

Ich will möglichst viel spielen lassen und dabei von Tisch zu Tisch gehen, um Details und Techniken zu erklären. Wenn 15-20 Leute um einen Tisch rum stehen und keiner spielen kann, macht das wahrscheinlich nicht so viel Spaß.

Wer noch Tipps für mich hat, auf was ich gerade zu Anfang besonders achten sollte, immer her damit.
 

schnulliwulli

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Wann ist ein Tor ein Tor? In manchen Kneipen ist es erst ein Tor wenn der Ball im Tor bleibt. Bälle die wieder rausspringen sind kein Tor. Das musst du unbedingt vorher definieren.

Und ab wann darf geschossen werden? Nachdem die Frage "Fertig" mit "ja" beantwortet wurde? Oder muss erst noch gepasst werden?

Was ist mit Einmann-Pass?
 

LieberEinzel!

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@toblin

Mach auf jeden Fall noch ne feste Regel zur Fairness!
Ich würde sie auch definitiv an 1. setzen und nicht an 5.
So ala: 1. Respektiere Mitspieler und Gegner (kein Fluchen, Schreien, Pöbeln,...)
- geflucht wird nachher natürlich trotzdem, aber "liebevoller" :-D

Und auch gerne ne "Shake-Hand-Regel" vor UND nach dem Spiel, damit wenigstens die nächte Generation mal Manieren an den Tisch mitbringt. :oops:

Überlege dir auch gut wie du mit Handgelenksschüssen umgehen willst. Verbietest du sie kann der Spielspaß zu Beginn schnell abbrechen. Vorteil bei einem Verbot wäre aber:
1. deine Gruppe wird vom Leistungsniveau homogener
2. der Fokus auf die "erfolgreicheren/neuen" Pass- und Schusstechniken wird höher
 

e.t.chen

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Verbot von Handgelenkschüssen?!?
Sorry, aber hab ich grad ein Verständigungsproblem? Zieher und Schieber sind in meinen Augen Handgelenkschüsse. Der Deutsche Meister im Doppel von 2012 schießt einen Zieher. Der Deutsche Meister von 2013 schießt einen Zieher. Was ist also dagegen einzuwenden und womit begründest du, dass Handgelenkschüsse nicht erfolgreich sein können?

Und selbst wenn, warum sollte man Handgelenkschüsse verbieten?
Versteh ich nich...

Evtl kann man darauf hinweisen, dass Jets und Abroller evtl schneller erlernbar sind und schneller zu Erfolg führen können, um die Homogenität des Niveaus zu gewährleisten. Das ist jedoch nur ein subjektives Empfinden von mir ist. Ich kenne auch genügend gute Spieler, die noch nie nen Jet geschossen haben.
 

LieberEinzel!

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@ Etienne

Die meisten Anfänger kommen ja aus der "Kneipen- /Jugendhauskickerei" und haben nie eine Technik gelernt. Die Mehrheit hat einfach nur den Griff mit der Hand umschlossen und autodidaktisch versucht Tore zu erzielen.
Wenn man Anfängern Tischfußball vermitteln möchte, muss man zu Beginn meist erstmal den "Reset-Knopf" drücken.

Das hat folgenden Sinn:
Auch Anfänger wollen gerne gewinnen. Deshalb werden sie im Spiel einen technisch-hundsmiserablen Handgelenksschuss der zum Tor führt, immer einem zu übenden technisch-sauberen aber "zu langsamen" Abroller vorziehen.
Bei der Technikvermittlung geht es aber nicht ums Tore schießen, sondern um das Erlernen einer sauberen Technik.
Mit einem Verbot kann man die Trainingszeit für eine saubere Technik erhöhen.

Warum dann nicht einfach eine saubere Zieher-Technik vermitteln?
Man sollte immer vom Leichten zum Schweren lehren. Was bedeutet, dass Abroller und Jet VOR Zieher und Schieber vermittelt werden sollten.
Zudem muss man auch vom Kopf her die Anfänger dazu bringen "open handed" zu schießen. Sprich: Der Kickergriff ist kein Mopedgriff.

Das Handgelenksschüsse nicht erfolgreich sein können, habe ich weder gesagt noch gemeint. Nur gibt es einen Unterschied zwischen den erlernten Techniken der deutschen Zieher-Elite und den improvisierten Handgelenksschüssen blutiger Anfänger.
 

e.t.chen

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Ah, OK, dann machts schon mehr Sinn.
Danke für die Erklärung. Sicher ein Punkt über den man nachdenken kann. (y)

Edit:
Um nochmal meinen Senf zum Training von Anfängern zu geben:
Was Anfänger zuerst trainieren SOLLTEN ist Ballkontrolle und was sie zuerst beachten sollten sind die wichtigsten Regeln. Leider deckt sich das meist nicht mit dem, was sie trainieren WOLLEN. Als ich angefangen habe bewusst zu trainieren, hab ich wie ein Besengter Pinshots und Jets geübt, ohne die 5 überhaupt zu bewegen. Die Schüsse habe ich dann (mehr oder weniger) beherrscht, bevor ich überhaupt wusste, was ein Einmannpass ist. Das Training der 5 und Üben der Ballkontrolle war daraufhin schon eher dröge und hat eine Weile gedauert, bis es bei mir Spaß erweckt hat.

Ich finde es wichtig einen Mittelweg zu finden: die Anfänger nicht mit zu viel Klein-Klein zu langweilen, sondern auch mal "dreckig" spielen zu lassen. Man will sie ja auch bei der Stange halten und sich von dem Sport begeistern lassen. Man kann ruhig immer mal an deren Ehre kratzen, wenn man sie darauf hinweist, dass das letzte Tor nicht gerade schön war, aber am Ende muss der Spaß im Vordergrund stehen, damit das Projekt wachsen kann... denke ich.

Eine gute Variante um (Trainingsspiele) effektiv zu machen ist meines Erachtens eine "Nur saubere Pässe und Tore zählen"-Runde. Ihr werdet euch wundern, wie oft ein Pass nur mit Glück ankommt und ein Tor abgefälscht oder gar vom "Rücken" des Torwarts im Kasten landet. Wenn diese Dinge nicht durchgehen, wird das Spiel plötzlich viel Intensiver und man beginnt ganz anders zu spielen.
 

Kubala

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Ich glaube, das größte Probem von Anfängern ist nicht in erster Linie technischer Natur. Sondern die Frage, wo man überhaupt auf ordentlichem Nveau spielen, lernen und besser werden kann. Wenn die richtige Umgebung nicht gegeben ist, nützt alles Training der Mittelreihe nichts; wenn eine Umgebung mit Möglichkeiten und Anreize der Verbesserung da ist, kommt der Rest mehr oder weniger von alleine.

Wenn man z.B. gegen Kneipenspieler mit geballerten Pässen und Tictac Schüssen gewinnt oder andersrum pausenlos von Verbandsligaspielern geplättet wird, entwickelt sich nicht viel. Wenn man Gegner von ähnlichem sowie leicht oder viel besserem Niveau abwechseln kann, merkt man fix, was einem fehlt um voranzukommen. Und dann hat man gerade beim Passen auch die richtigen Vorbilder und Erklärbären zur Hand.
 

leonard

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LieberEinzel! schrieb:
@toblin

Mach auf jeden Fall noch ne feste Regel zur Fairness!
Ich würde sie auch definitiv an 1. setzen und nicht an 5.
So ala: 1. Respektiere Mitspieler und Gegner (kein Fluchen, Schreien, Pöbeln,...)
- geflucht wird nachher natürlich trotzdem, aber "liebevoller" :-D

Und auch gerne ne "Shake-Hand-Regel" vor UND nach dem Spiel, damit wenigstens die nächte Generation mal Manieren an den Tisch mitbringt. :oops:

Überlege dir auch gut wie du mit Handgelenksschüssen umgehen willst. Verbietest du sie kann der Spielspaß zu Beginn schnell abbrechen. Vorteil bei einem Verbot wäre aber:
1. deine Gruppe wird vom Leistungsniveau homogener
2. der Fokus auf die "erfolgreicheren/neuen" Pass- und Schusstechniken wird höher


Das macht auf jeden Fall Sinn!
 

LieberEinzel!

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Mir sind noch zwei Phänomene aufgefallen, welche ich mal unter "(fehlende) Geduld" und "Autodidaktik" zusammenfassen würde.

Sofern man sich einen Tisch kaufen kann und fleißig (oder zumindest regelmäßig) trainiert, macht man zu Beginn recht schnell Fortschritte. Das führt aber häufig auch zu, ich nenns mal "Die Arroganz der Jungen Wilden". ;)
Man hat eine saubere und ganz ordentliche Technik und legt auch viel Wert darauf. Trotzdem wird man von den meisten alten Kneipenkickerhasen vom Tisch geschossen. Und dies meist mit unsauberem, schnellem Spiel.
An dieser Stelle höre ich dann häufig Beschwerden übers Anschlagen, Fouls, "Kannst du auch ordentlich spielen", "nur Eier" oder "In der Liga würdest du damit aber nicht weit kommen".
Der Gag an der Sache ist, dass diese alten Kickerhasen aber schon seit 20 Jahren sich einmal die Woche zum Kickern treffen. Sie haben somit 20 (Jahre) x 35 (ich nehm mal 35 Wochen, weils realistischer ist) x 3 (Stunden) Kickererfahrung. Macht 2100 Stunden. Der ambitionierte Neuling trainiert seit einem Jahr (50 Wochen), 2 x die Woche, je 3 Stunden. Macht 300 Stunden "Kickererfahrung". Und das ist noch nichtmal Spielerfahrung. Klar ist der Neuling technisch besser und spielt sauberer. Aber was die mentale Stärke, die Spielübersicht, "das Bälle fangen auf Reaktion" und ähnliches angeht liegt er hinter dem Kickerhasen weit zurück. Und DESHALB verliert er. Was diese Stärken angeht müsste der Neuling noch 7 JAHRE trainieren um dahin zu kommen. UND der Kneipenkickerhase müsste zeitgleich mit dem Spielen aufhören um sich nicht auch weiter zu verbessern!

Phänomen 2 geht in eine ähnliche Richtung. Ich vergleichs mal mit dem Fußball. Ohne Trainer, also allein durch autodidaktisches Training erreicht kaum ein/ kein Spieler Regionalliganiveau. Auch nicht, wenn er mit Videoanalysen arbeitet und sich auf Youtube-Videos von Lionel Messi und die Top 50 Tore von Ibra anschaut. ;)
Versteht mich nicht falsch, es schadet nicht. Aber es ersetzt nicht die Effekte die man nur erzielen kann, wenn mal "von Außen" auf die eigene Entwicklung gekuckt wird.

Also Geduld haben, ehrlich zu sich sein, was das Trainingspensum angeht, Tipps annehmen und immer über den Tellerrand schauen. (y)
 

schnulliwulli

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LieberEinzel! schrieb:
... Aber was die mentale Stärke, die Spielübersicht, "das Bälle fangen auf Reaktion" und ähnliches angeht liegt er hinter dem Kickerhasen weit zurück. Und DESHALB verliert er. ...
Das habe ich auch schon oft genug genau so am eigenen Leib erfahren. Wenn ich als Hobbydaddler mit meiner relativ geringen Spielpraxis am Tisch stehe finde ich es immer wieder bewundernswert wie viele frei im Tisch herumzischende Bälle von einem erfahrenen Spieler gefangen werden und dann auch verwertet werden können.
 
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