Grundsätzliches zum Thema: Wie von hinten raus spielen?

klaschatx

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Hallo zusammen,

auf vielfache Anregung ;-) mache ich mal einen neuen Beitrag auf. Die Situation ist folgende: Ich spiele fast ausschließlich Einzel. Bisher habe ich auf mein Spiel aus der Verteidigung raus noch nicht allzuviel Wert gelegt. Meine primitive Taktik: Entweder Frontpin gerade durch oder Bandenschuss von der 2. Nun muss ich feststellen, dass man sich darauf recht leicht einstellen kann. Meine Hauptgegnerin (in Form meiner Frau ;-)) lässt kaum noch Tore gerade durch und blockt auch die Bande recht gut (was sicher zum Teil auch an meiner mangelnden Schnelligkeit liegt - aber egal.) Ich stelle auch fest, dass ich gerade Schüsse meiner Gegner von der 2 recht einfach blocken kann, indem ich 5 und 3 einfach ein wenig versetzt halte. Frage daher jetzt: Wie funktioniert das eigentlich richtig mit dem Rausspielen hinten?
Schaut man tatsächlich nach Lücken in der Deckung und versucht, diese gezielt zu nutzen? Das würde ja zum einen bedeuten, seine eigene Verteidigung fast blind bedienen zu können und zum zweiten dazu noch eine gute Schnelligkeit voraussetzen, um sich eben rasch auf eine Situation einzustellen bzw. eine gegebene Situation schnell genug ausnutzen zu können - sollte man also beim Training primär Schnelligkeit üben? Welche Varianten des Rausspielens gibt es eigentlich?
Ich weiß, das sind sehr unspezifische Gedanken und Fragen. Vielleicht könnte aber trotzdem mal ein erfolgreicher Torwart versuchen, darzustellen, was er gedanklich und tatsächlich macht, wenn er den Ball hinten in der Verteidigung hat - bewusst nach Lücken schauen, einfach blind abziehen, versuchen, schnell genug zu sein oder was auch immer.

Besten Dank
klaschatx
 

Kööle

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yeah schöner thread.
du spielt fast nur einzel, ich eher nur doppel, also interesseirt es mich da besonders.
im einzel versuch ich schon langsam von der 2 zu passen. auf dei 5 oder, im moment öfter, direkt auf die 3.
im doppel kommst es auf die stärke des gegners an. schwach=vorn geklemmt und draufhalten (y) . gehen auch oft rein.
bei besseren gegnern=(versuchte)bandenschüsse.

ps: juhuu, 100. post! :anbet:
 

marijo

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Hi,

mal was ganz grundsätzliches: Schnelligkeit ist nicht wichtig, aber sie schadet auch nicht!
Gegen schlechte Spieler schießt man die Lücken die offen sind, da sie nicht wissen was offen ist oder einfach es sowieso nicht schaffen sie zuzufahren.
Gegen gute Spieler ist es nicht so einfach, da muß man vorher schauen und vielleicht ertsmal einige Male antäuschen um zu sehen was zugemacht wird und ob der Gegner vielleicht auch nur täuscht?!
Daher ist hier auch Schnelligkeit nicht so wichtig, sondern eher das "verstecken" des Schusses!!!
Und so Sachen wie Frontpin oder nicht ist "schei* egal"(sorry).
Man kann mit Frontpin schneller ziehen, dafür geht der Drücker nach oben nicht gerade gut. Welcher bei hinteneingeklemmt ohne Probleme geht, jedoch der schnelle Zug geht dann nicht so schnell.
Hat alles seine Vor- und Nachteile.
Ich selber spiele sowohl vorneeingeklemmt wie auch hinteneingeklemmt.
Wechsel oft abhängig vom Gegner.

Hoffe das hilft einwenig!


Ciao

Marijo
 

Selbermacher

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klaschatx schrieb:
Schaut man tatsächlich nach Lücken in der Deckung und versucht, diese gezielt zu nutzen?
Das mache ich zumindest. Dabei gilt es allerdings noch zu unterscheiden ob es sich nur um ein "fake" handelt oder ob der Gegner diese Lücke unbewußt läßt.
Um das heraus zu finden täusche ich gern mal den einen oder anderen Schuß an oder bewege den Ball weit nach links und rechts.
Das würde ja zum einen bedeuten, seine eigene Verteidigung fast blind bedienen zu können und zum zweiten dazu noch eine gute Schnelligkeit voraussetzen, um sich eben rasch auf eine Situation einzustellen bzw. eine gegebene Situation schnell genug ausnutzen zu können
So ist es wohl. ;-) Die Positionen der Puppen muß man einfach wissen. Es ist gut wenn man zwischen den 2 Abwehrpuppen (2er Stange)hin und her Passen kann ohne wirklich auf die Puppen zu sehen.
- sollte man also beim Training primär Schnelligkeit üben?
Das wichtigste ist die Routine an den Stangen. Die Puppen müssen sich praktisch Gedankengesteuert bewegen können. Du guckst dir die Situation an schiebst mit den Puppen den Ball und hast den Kopf frei um zu analysieren.
Das gleiche funktioniert dann auch wenn der Ball auf der 3er ist (Gegner) ;-)
Also eher vielseitigkeit/Genauigkeit trainieren. Die Geschwindigkeit kommt dann von allein dazu.
Welche Varianten des Rausspielens gibt es eigentlich?
Ich weiß, das sind sehr unspezifische Gedanken und Fragen. Vielleicht könnte aber trotzdem mal ein erfolgreicher Torwart versuchen, darzustellen, was er gedanklich und tatsächlich macht, wenn er den Ball hinten in der Verteidigung hat - bewusst nach Lücken schauen, einfach blind abziehen, versuchen, schnell genug zu sein oder was auch immer.
Es ist eine Mischung aus mehreren Komponenten. (Bei mir zumindest)
Am Anfang des Spieles schieße ich oft direckt auf Lücke.
Gerade oder schräg was gerade offen ist (bis ins Tor)
Da gebe ich dann richtig Gas und knalle das Ding durch. (Schneller Zug und noch schnellerer Schuß, gut zum warm machen)
Das macht oft auch die gegnerische Deckung aufmerksamer und beweglicher. Dann kämen Bandenschüsse oder angetäuschte gerade (schnelle) Schüsse in Frage.
Es gibt aber auch noch die Möglichkeit Wechsler über beide Puppen zu spielen um dabei die Wechselposition des Gegners (3er) aus zu nutzen und über beide Hälften des Spilfeldes Gefärlich zu sein.
Inzwischen schaffe ich es ganz gut beim annehmen des Ball es (mit der 2. Puppe) die "Schußgasse" zu analysieren um direkt drauf zu schießen.
Dazu muß man dann aber den Ball kurz oder lang annehmen können (Genauigkeit bei hoher Geschwindigkeit)
Wenn man so wie ich mit geraden Abollern schnelle Torschüsse von hinten schießen kann, dann fällt es den Gegnern schwer schräge Schüsse auch noch konsequent zu decken. Daher ist häufig eine Passgasse frei, die man nur einigermaßen schnell nutzen braucht. (schräg nach außen)
Auch kann man in meinem Fall gut nach ganz außen ziehen um einen "gewischten" schrägen Torschuß zu machen. Ist auch sehr oft offen, nur eben schwer zu spielen wenn man wie ich frontpins spielt. ;-)
Abgetropfte Pässe (auf der 2er) die man dann plötzlich mit der anderen Puppe durchschießt können, direkt an der gegnerischen Wechselposition, auch sehr wirkungsvoll sein.
Dieser Schuß ist dann wiederum reine Taktik
Mit der Zeit bekommt man auch ein "Gefühl" dafür wie (meistens) auf bestimmte Aktionen reagiert wird, so ergeben sich dann manchmal Spielzüge die auf bestimmte Abwehraktionen des Gegners abgestimmt sind. Oft sind die dann aber so "kompliziert" das man nurnoch auf die 3er -5er achten kann, um keinen Block zu kassieren.
Ein Stürmer der Pässe fängt, macht einem als Abwehspieler das Rauskommen erheblich leichter, weil man stets auf einen Pass ausweichen kann, was wiederum den Gegner in eine schwierige Situation bringt.

Ich hoffe ich habe jetzt nicht zuviel verraten. ;-)
 

klaschatx

Meister
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Selbermacher schrieb:
Ich hoffe ich habe jetzt nicht zuviel verraten. ;-)

Ich weiß nicht, wer von deinen Gegnern hier üblicherweise (oder heimlich) mitliest. Aber ob du zuviel verraten hast, wirst du dann ja merken ;-)

@alle
Danke. Sehr erhellende Ausführungen. Da weiß ich direkt, was ich üben werde, wenn ich das momentan noch schwerpunktmäßig geübte Passtraining auf der 5 endlich mal etwas zurückfahren kann ;-)

Gruß
klaschatx
 
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