MikeRD03
Aktives Mitglied
- Registriert
- 29 Nov 2012
- Beiträge
- 32
- Punkte Reaktionen
- 0
Da ich hier im Forum und auch sonst wo nicht allzu viele Berichte von den Tuniro Kickern gefunden habe bzw. die veraltet waren wollte ich hier mal einen aktuellen Erfahrungsbericht zu meinem vor kurzem erstandenen Tuniro Rustic schreiben um dem ein oder anderen die Entscheidungen vielleicht zu erleichtern.
Wie ich stehen sicher einige vor dem Problem einen Familien/Hobby Kicker kaufen zu wollen ohne gleich ein Vermögen zu investieren. Nicht zuletzt auf Grund der Empfehlungen hier habe ich die Finger von einem typischen China Kracher von ebay gelassen und mir die Tuniro und Ulrich Home Geräte angeschaut. Gegen den Ulrich sprach am Ende doch der deutlich höhere Preis - um so größer die Erwartung was man für nur 280 Euro erwarten darf. Natürlich sind auch die Tuniro letztendlich alle in China gefertigt, aber zumindest mit der Vorgabe einem Turniertisch nahe zu kommen.
Tuniro versucht mit jeder Revision seine Tische weiter zu verbessern und im Moment sind wir bei Version V angelangt. Zunächst will der Tisch allerdings aufgebaut werden. Er kam in vier Pakete zerlegt per DPD sehr zügig. Ein erster Blick auf alle Teile und die Aufbauanleitung ließ schnell Zweifel aufkommen ob die Anleitung auf dem neusten Stand ist - sie war es natürlich nicht. Die Tischversteifung hat sich geändert. Außerdem sind die Montagebilder dermaßen klein, daß man Augenkrebs beim Lesen bekommt. Also der Aufbau lieber nach Augenmaß mit einer Flasche Kaltleim in Reichweite - so schwer ist es nicht wirklich.
Der gesamte Tisch besteht aus unterschiedlich dicken MDF Platten, in denen Schrauben bekanntlich nicht so gut halten auf Dauer. Daher habe ich den Tisch/Korpus zusätzlich zu seinen Verschraubungen mit Kaltleim verbunden. Man sollte sich Zeit nehmen um alles sorgfältig hinzubekommen und wird dann locker 5-6 Stunden mit dem Zusammenbau verbringen. Akkuschrauber in Reichweite ist schwer von Vorteil.
Die Teile passten alle prima in einander und der Zusammenbau ging auch ohne direkte Anleitung prima von der Hand. Die Stangen baut man am besten entgegen der Anleitung ganz zum Schluss ein. Laut Hersteller soll der Tuniro Rustic 75kg auf die Waage bringen und die hat er auch wirklich. Die vier Beine sind innen hohl und als Reserve kann man hier noch Kiesel oder Sand einfüllen. Ich meine aber der Tisch ist so auch mit vier Mann OK und steht wirklich sicher mit seinen gummierten Füßen.
1. Korpus: Verklebt und verschraubt gibt es am Korpus wirklich wenig auszusetzen. Natürlich ist er nicht aufklappbar, aber wann muss man schon mal an die Ballaufnahme. Die ist beim Rustic vor Kopf statt und einer der Unterschiede zur etwas teureren Vanquisher Serie. Ich muss allerdings sagen es ist mir lieber so, als beim Trainieren immer um den Tisch laufen zu müssen um an die Bälle zu kommen - beim Spiel stört das wenig. Die Ballentnahme ist bei diesem Modell komplett aus Holz. Die Schräge zur Ballweiterleitung ist allerdings nicht stark genug - der Ball bleibt nach einem Tor gerne mal liegen. Das muß verbessert werden und kommt auf meine Liste. Letztendlich bleibt der Preis auch bei der Furnierbeschichtung. Das Kunstfurnier sieht gut aus, könnte aber widerstandsfähiger sein. problematischer ist der umlaufende, schwarze Furnierstreifen für die Kante (Bild). Bis sich der stellenweise löst wird es wohl nur Tage dauern - ab auf die Liste.
Ansonsten macht der Korpus einen soliden, schweren Eindruck, der auch bei heftigem Spielen stur stehen bleibt. Oben rum hat der Korpus 35mm Stärke, die unter dem Tisch auf die Hälfte schrumpfen. Zusätzlich sorgt die Spielplatte mit ihrem Versteifungen noch ordentlich für Stabilität. Unter dem Strich eine super Sache für den Preis.
2. Spielplatte: Die Spielplatte wird in eine Nut des Korpus eingebaut und sitzt dort 100%ig sicher. Material ist 24mm Pressspan und die Ecken und Banden sind nahtlos hochgezogen. Zusätzlich hat sich Tuniro so einiges einfallen lassen um der Platte Stabilität an allen Stellen zu verpassen. Die Tische aller Serien scheinen in diesem Punkt gleich. So sorgt erst einmal ein Eisenkreuz und zusätzliche Bretter für mehr Steifigkeit. Die Platte wird dann rundum mit dem Korpus mehrfach verschraubt. Weiterhin werden die Kanten von Holzklötzen gestützt und neu in Version V sind drei MDF Bretter, die längs unter dem Tisch die Platte gegen durchhängen/durchdrücken schützt. Wer Pressspan kennt weis, dass es sich im Laufe der Zeit unter seinem eigenen Gewicht verbiegt. Das wird dank der neuen Stützbretter mit Sicherheit nicht passieren. Zusammen gepresst wird alles von zwei Gewindestangen, die den Korpus an das Spielfeld pressen. Alle Maßnahmen zusammen geben auch beim heftigen Drücken auf den Ball ein gutes Gefühl - da bewegt sich definitiv nix. Es ist weise gerade die Stützbretter zum Rand hin zu verleimen. Vorgesehen sind hier nämlich nur ein mickriger Winkel pro Seite. Gute Idee - magere Ausführung, aber leicht verbesserbar. Die Platte kommt übrigens vormontiert mit dem Eisenkreuz.
Die Spielfläche selbst ist aufgeraut und Bälle lassen sich tadellos klemmen. Die Schichtdicke der Laminierung läßt allerdings zu wünschen übrig und man hat schnell ein Loch drin, wenn wenn beispielsweise mit dem Akkuschrauber ausrutscht [guckindieluft]. Sollte aber zum reinen Spielen ausreichen. Unter dem Strich bleibt ein wirklich solider Eindruck, der eine Weile halten sollte und kein Vergleich mit den typischen Chinakrachern ist. Da hebt sich der Tuniro als made in China stark ab. Verbesserungsvorschlag ist eine Abdichtung der Kanten zum Korpus hin mit transparentem Silikon. Während die Spielfläche sicher kein Problem mit einer Flasche Bier hat, wird der Saft sofort in die Ränder sickern und sich in der Pressspanplatte breit machen und die reagiert dann ganz sicher mit einer schicken Beule. Aber das gilt für alles aus Pressspan.
3. Stangen und Figuren: Auch hier merkt man, dass ein Turniertisch Pate stand bei der Entwicklung. In Version V kommen die neuen rot/gelben Figuren zu Einsatz mit typischem Soccerfuß. Die Meinungen mögen hier auseinander gehen, aber mit persönlich als Hobbyspieler reicht die Form für ein sicheres Handling. Stoppen und Klemmen funktioniert auf jeden Fall. Die Toleranzen scheinen sich auch im Rahmen zu halten - die 12mm Abstand zum Spielfeld sind überall da. Die Figur geht etwas zu locker auf die Stange, aber verschraubt ist alles fest. Weniger Grund zum jubeln geben allerdings die Stangen. Dem Trend zu Hohlstangen folgend legt Tuniro 16mm Hohlstangen mit 3mm Wandstärke bei seit Version V. Wie in China üblich sollten die 5/8 Zoll oder 15,85mm Durchmesser haben - sollten. Meine Stangen liegen alle zwischen 15,5 und 15,7mm Durchmesser und das auch noch bei ein und der selben Stange. Die Stangen sind also nicht nur zu klein im Durchmesser, sondern auch noch unrund oder sagen wir eirig im Profil mit 0,2mm Tolleranz. Hier spricht der Preis eine brutale Sprache und die Stangen sind auch mein größter Kritikpunkt bei diesem Tisch. Mit guter Schmierung laufen sie trotzdem passabel, wackeln für meinen Geschmack aber zu stark. L4 Contus Stangen auf der Angriff Position mit neuen Lagern kommen daher auf die Liste - dann hat man einen Vergleich. Die beigelegten Gleitlager tun ansonsten einen guten Dienst wenn sie auch mit den Stangen wahrscheinlich nicht lange halten werden. Mein persönlicher Favorit zur Stangenschmierung ist Taucher-Silikonfett aus der Tube. Bleibt an der Stange und nur dort auch beim Auftragen. Ist recht zäh und gleitet perfekt selbst mit diesen Stangen.
4. Tore: Die Tore des Rustic sind extra hochgezogen für Trickshots - wer's braucht..ich nicht. Torbreite mit 20,5cm ist Turnierstandard. Die Torwart Position ist so ausgelegt, dass alle Schüsse abgefangen werden können. Drehbar um 360°. Das Knallblech arbeitet zufriedenstellend und wird bei mir mit einer Schicht Neopren für die Schalldämmung noch bezogen. Die Tore sind aus verchromten Metall. Alles prima hier.
5. Griffe: Auch hier orientiert sich Tuniro an aktuellen Trends. Die Griffe sind aus weichem Kunststoff und haben einen angenehmen Durchmesser und haben ohne Griffgummis guten Grip. Jets funktionieren damit auf Anhieb. Die Teile werden einfach auf die Stangen gesteckt, sitzen aber trotzdem bombenfest. Nur das drauf machen würde ich nicht nach Anleitung machen, sondern Spüli in das Griffloch und den Griff mit dem Gummihammer auf die Stange treiben. Passt - sitzt. geht nur nicht, wenn die Stangen schon eingebaut sich nach Anleitung. ;-) Ich frage mich nur was man macht, wenn die Chinesen die Stangen aus versehen mal nach Soll fertigen. :roll: However, top Bewertung hier.
6. Beine: Die bestehen aus 20mm MDF Brettern und sind innen hohl. Fest mit dem Tisch verschraubt sind sie stabil. Die Querstrebe ist nett, aber mehr Optik als Stabilität. Man sollte die Schraube nicht zu fest anziehen, da sich die Stange sonst in das Bein frisst. Die Füße selbst sind aus Metall mit Gummistoppern und einzeln höhenverstellbar. Der Tisch lässt sich so gut nivellieren - prima. Fazit hier: Reicht, aber der Preis bleibt irgendwo.
Warten wir nun mal ab wie sich der Tisch mit der Zeit halten wird. Allerdings habe ich erst mal eine Verbesserdungsliste, die man bei diesem Tisch umsetzen sollte. Es wäre danach auch mal interessant wie sich der Tisch im Vergleich zu einem Ulrich Home hält für messbar mehr Euro.
Hier meine Liste mit Verbesserungen:
- Korpus leimen
- Ballauswurf mit mehr Schräge
- Randfurnier Kanten sichern
- Silikonabdichtung für Spielfeldkante
- neue Stangen auf Angriffsposition / evt. Abwehr
- Torschrauben weiter versenken (Danke an Tobi)
- Gummidämpfer mit 9mm Neopren Scheiben verbessern (siehe unten)
Unter dem Strich bereue ich die Entscheidung nicht. Der Tisch entspricht weitgehendst meinen Erwartungen für diesen Preis bzw. übertrifft sie in einigen Punkten sogar. Es besteht nicht die Gefahr ihn in ein paar Wochen zu entsorgen und er ist aufrüstbar bei Bedarf. Also eine gute Basis. Natürlich muss jeder für sich entscheiden ob er mit den genannten Einschränkungen leben kann - dafür habe ich den Bericht letztendlich geschrieben.
Ergänzung: Erwähnt werden sollte noch, dass Tuniro sechs Ersatzfiguren und sechs komplette Ersatzgleitlager beilegt. Außerdem sind vier verschiedene Bälle mit Stückzahl zwei je dabei. Verwendbar davon ist aber nur der Korkball und der PE Ball, der einem Turnierball recht nahe kommt. Die anderen sind zu hart und klemmen nicht. Guten Ball kaufen ist aber trotzdem keine schlechte Idee.
Gruß
Michael
Wie ich stehen sicher einige vor dem Problem einen Familien/Hobby Kicker kaufen zu wollen ohne gleich ein Vermögen zu investieren. Nicht zuletzt auf Grund der Empfehlungen hier habe ich die Finger von einem typischen China Kracher von ebay gelassen und mir die Tuniro und Ulrich Home Geräte angeschaut. Gegen den Ulrich sprach am Ende doch der deutlich höhere Preis - um so größer die Erwartung was man für nur 280 Euro erwarten darf. Natürlich sind auch die Tuniro letztendlich alle in China gefertigt, aber zumindest mit der Vorgabe einem Turniertisch nahe zu kommen.
Tuniro versucht mit jeder Revision seine Tische weiter zu verbessern und im Moment sind wir bei Version V angelangt. Zunächst will der Tisch allerdings aufgebaut werden. Er kam in vier Pakete zerlegt per DPD sehr zügig. Ein erster Blick auf alle Teile und die Aufbauanleitung ließ schnell Zweifel aufkommen ob die Anleitung auf dem neusten Stand ist - sie war es natürlich nicht. Die Tischversteifung hat sich geändert. Außerdem sind die Montagebilder dermaßen klein, daß man Augenkrebs beim Lesen bekommt. Also der Aufbau lieber nach Augenmaß mit einer Flasche Kaltleim in Reichweite - so schwer ist es nicht wirklich.
Der gesamte Tisch besteht aus unterschiedlich dicken MDF Platten, in denen Schrauben bekanntlich nicht so gut halten auf Dauer. Daher habe ich den Tisch/Korpus zusätzlich zu seinen Verschraubungen mit Kaltleim verbunden. Man sollte sich Zeit nehmen um alles sorgfältig hinzubekommen und wird dann locker 5-6 Stunden mit dem Zusammenbau verbringen. Akkuschrauber in Reichweite ist schwer von Vorteil.
Die Teile passten alle prima in einander und der Zusammenbau ging auch ohne direkte Anleitung prima von der Hand. Die Stangen baut man am besten entgegen der Anleitung ganz zum Schluss ein. Laut Hersteller soll der Tuniro Rustic 75kg auf die Waage bringen und die hat er auch wirklich. Die vier Beine sind innen hohl und als Reserve kann man hier noch Kiesel oder Sand einfüllen. Ich meine aber der Tisch ist so auch mit vier Mann OK und steht wirklich sicher mit seinen gummierten Füßen.
1. Korpus: Verklebt und verschraubt gibt es am Korpus wirklich wenig auszusetzen. Natürlich ist er nicht aufklappbar, aber wann muss man schon mal an die Ballaufnahme. Die ist beim Rustic vor Kopf statt und einer der Unterschiede zur etwas teureren Vanquisher Serie. Ich muss allerdings sagen es ist mir lieber so, als beim Trainieren immer um den Tisch laufen zu müssen um an die Bälle zu kommen - beim Spiel stört das wenig. Die Ballentnahme ist bei diesem Modell komplett aus Holz. Die Schräge zur Ballweiterleitung ist allerdings nicht stark genug - der Ball bleibt nach einem Tor gerne mal liegen. Das muß verbessert werden und kommt auf meine Liste. Letztendlich bleibt der Preis auch bei der Furnierbeschichtung. Das Kunstfurnier sieht gut aus, könnte aber widerstandsfähiger sein. problematischer ist der umlaufende, schwarze Furnierstreifen für die Kante (Bild). Bis sich der stellenweise löst wird es wohl nur Tage dauern - ab auf die Liste.
Ansonsten macht der Korpus einen soliden, schweren Eindruck, der auch bei heftigem Spielen stur stehen bleibt. Oben rum hat der Korpus 35mm Stärke, die unter dem Tisch auf die Hälfte schrumpfen. Zusätzlich sorgt die Spielplatte mit ihrem Versteifungen noch ordentlich für Stabilität. Unter dem Strich eine super Sache für den Preis.
2. Spielplatte: Die Spielplatte wird in eine Nut des Korpus eingebaut und sitzt dort 100%ig sicher. Material ist 24mm Pressspan und die Ecken und Banden sind nahtlos hochgezogen. Zusätzlich hat sich Tuniro so einiges einfallen lassen um der Platte Stabilität an allen Stellen zu verpassen. Die Tische aller Serien scheinen in diesem Punkt gleich. So sorgt erst einmal ein Eisenkreuz und zusätzliche Bretter für mehr Steifigkeit. Die Platte wird dann rundum mit dem Korpus mehrfach verschraubt. Weiterhin werden die Kanten von Holzklötzen gestützt und neu in Version V sind drei MDF Bretter, die längs unter dem Tisch die Platte gegen durchhängen/durchdrücken schützt. Wer Pressspan kennt weis, dass es sich im Laufe der Zeit unter seinem eigenen Gewicht verbiegt. Das wird dank der neuen Stützbretter mit Sicherheit nicht passieren. Zusammen gepresst wird alles von zwei Gewindestangen, die den Korpus an das Spielfeld pressen. Alle Maßnahmen zusammen geben auch beim heftigen Drücken auf den Ball ein gutes Gefühl - da bewegt sich definitiv nix. Es ist weise gerade die Stützbretter zum Rand hin zu verleimen. Vorgesehen sind hier nämlich nur ein mickriger Winkel pro Seite. Gute Idee - magere Ausführung, aber leicht verbesserbar. Die Platte kommt übrigens vormontiert mit dem Eisenkreuz.
Die Spielfläche selbst ist aufgeraut und Bälle lassen sich tadellos klemmen. Die Schichtdicke der Laminierung läßt allerdings zu wünschen übrig und man hat schnell ein Loch drin, wenn wenn beispielsweise mit dem Akkuschrauber ausrutscht [guckindieluft]. Sollte aber zum reinen Spielen ausreichen. Unter dem Strich bleibt ein wirklich solider Eindruck, der eine Weile halten sollte und kein Vergleich mit den typischen Chinakrachern ist. Da hebt sich der Tuniro als made in China stark ab. Verbesserungsvorschlag ist eine Abdichtung der Kanten zum Korpus hin mit transparentem Silikon. Während die Spielfläche sicher kein Problem mit einer Flasche Bier hat, wird der Saft sofort in die Ränder sickern und sich in der Pressspanplatte breit machen und die reagiert dann ganz sicher mit einer schicken Beule. Aber das gilt für alles aus Pressspan.
3. Stangen und Figuren: Auch hier merkt man, dass ein Turniertisch Pate stand bei der Entwicklung. In Version V kommen die neuen rot/gelben Figuren zu Einsatz mit typischem Soccerfuß. Die Meinungen mögen hier auseinander gehen, aber mit persönlich als Hobbyspieler reicht die Form für ein sicheres Handling. Stoppen und Klemmen funktioniert auf jeden Fall. Die Toleranzen scheinen sich auch im Rahmen zu halten - die 12mm Abstand zum Spielfeld sind überall da. Die Figur geht etwas zu locker auf die Stange, aber verschraubt ist alles fest. Weniger Grund zum jubeln geben allerdings die Stangen. Dem Trend zu Hohlstangen folgend legt Tuniro 16mm Hohlstangen mit 3mm Wandstärke bei seit Version V. Wie in China üblich sollten die 5/8 Zoll oder 15,85mm Durchmesser haben - sollten. Meine Stangen liegen alle zwischen 15,5 und 15,7mm Durchmesser und das auch noch bei ein und der selben Stange. Die Stangen sind also nicht nur zu klein im Durchmesser, sondern auch noch unrund oder sagen wir eirig im Profil mit 0,2mm Tolleranz. Hier spricht der Preis eine brutale Sprache und die Stangen sind auch mein größter Kritikpunkt bei diesem Tisch. Mit guter Schmierung laufen sie trotzdem passabel, wackeln für meinen Geschmack aber zu stark. L4 Contus Stangen auf der Angriff Position mit neuen Lagern kommen daher auf die Liste - dann hat man einen Vergleich. Die beigelegten Gleitlager tun ansonsten einen guten Dienst wenn sie auch mit den Stangen wahrscheinlich nicht lange halten werden. Mein persönlicher Favorit zur Stangenschmierung ist Taucher-Silikonfett aus der Tube. Bleibt an der Stange und nur dort auch beim Auftragen. Ist recht zäh und gleitet perfekt selbst mit diesen Stangen.
4. Tore: Die Tore des Rustic sind extra hochgezogen für Trickshots - wer's braucht..ich nicht. Torbreite mit 20,5cm ist Turnierstandard. Die Torwart Position ist so ausgelegt, dass alle Schüsse abgefangen werden können. Drehbar um 360°. Das Knallblech arbeitet zufriedenstellend und wird bei mir mit einer Schicht Neopren für die Schalldämmung noch bezogen. Die Tore sind aus verchromten Metall. Alles prima hier.
5. Griffe: Auch hier orientiert sich Tuniro an aktuellen Trends. Die Griffe sind aus weichem Kunststoff und haben einen angenehmen Durchmesser und haben ohne Griffgummis guten Grip. Jets funktionieren damit auf Anhieb. Die Teile werden einfach auf die Stangen gesteckt, sitzen aber trotzdem bombenfest. Nur das drauf machen würde ich nicht nach Anleitung machen, sondern Spüli in das Griffloch und den Griff mit dem Gummihammer auf die Stange treiben. Passt - sitzt. geht nur nicht, wenn die Stangen schon eingebaut sich nach Anleitung. ;-) Ich frage mich nur was man macht, wenn die Chinesen die Stangen aus versehen mal nach Soll fertigen. :roll: However, top Bewertung hier.
6. Beine: Die bestehen aus 20mm MDF Brettern und sind innen hohl. Fest mit dem Tisch verschraubt sind sie stabil. Die Querstrebe ist nett, aber mehr Optik als Stabilität. Man sollte die Schraube nicht zu fest anziehen, da sich die Stange sonst in das Bein frisst. Die Füße selbst sind aus Metall mit Gummistoppern und einzeln höhenverstellbar. Der Tisch lässt sich so gut nivellieren - prima. Fazit hier: Reicht, aber der Preis bleibt irgendwo.
Warten wir nun mal ab wie sich der Tisch mit der Zeit halten wird. Allerdings habe ich erst mal eine Verbesserdungsliste, die man bei diesem Tisch umsetzen sollte. Es wäre danach auch mal interessant wie sich der Tisch im Vergleich zu einem Ulrich Home hält für messbar mehr Euro.
Hier meine Liste mit Verbesserungen:
- Korpus leimen
- Ballauswurf mit mehr Schräge
- Randfurnier Kanten sichern
- Silikonabdichtung für Spielfeldkante
- neue Stangen auf Angriffsposition / evt. Abwehr
- Torschrauben weiter versenken (Danke an Tobi)
- Gummidämpfer mit 9mm Neopren Scheiben verbessern (siehe unten)
Unter dem Strich bereue ich die Entscheidung nicht. Der Tisch entspricht weitgehendst meinen Erwartungen für diesen Preis bzw. übertrifft sie in einigen Punkten sogar. Es besteht nicht die Gefahr ihn in ein paar Wochen zu entsorgen und er ist aufrüstbar bei Bedarf. Also eine gute Basis. Natürlich muss jeder für sich entscheiden ob er mit den genannten Einschränkungen leben kann - dafür habe ich den Bericht letztendlich geschrieben.
Ergänzung: Erwähnt werden sollte noch, dass Tuniro sechs Ersatzfiguren und sechs komplette Ersatzgleitlager beilegt. Außerdem sind vier verschiedene Bälle mit Stückzahl zwei je dabei. Verwendbar davon ist aber nur der Korkball und der PE Ball, der einem Turnierball recht nahe kommt. Die anderen sind zu hart und klemmen nicht. Guten Ball kaufen ist aber trotzdem keine schlechte Idee.
Gruß
Michael