Wenn schon off-Topic, dann richtig.
Jetzt ham wir das Thema, dann kann mans auch behalten
Ich möchte nochmal versuchen, das ganze ein bisschen systematisch anzugehen. Das Argument: "Sport -> Sportkleidung" halte ich für nicht zutreffend. Nur weil alle Bäume grün sind, heisst das nicht, dass alles, was grün ist, auch ein Baum sein muss.
A. Einheitlichkeit:
Einheitliche Kleidung ist nur sinnvoll, wenn eine spieltechnische Notwendigkeit besteht. Das ist bei Sportarten der Fall, wo Mannschaften auf einem Spielfeld "durcheinander" laufen können, vor allem den sogenannten Torschussspieln (Fußball, Handball, Basketball, etc.)
Bei Rückschlagspielen werden die Parteien durch ein Netz getrennt, es besteht grundsätzlich kein Bedarf, beispielsweise Tennis-Doppel. Während der eine Spieler die drei Streifen aus Herzogenaurach auf einem blauen Shirt trägt, kann der andere auf rotem Grund den "swoosh" eines amerikanischen Unternehmens tragen - beide stehen auf der selben Seite des Netzes, das reicht. Ausnahme Volleyball: Die Teams tragen einheitliche Trikots, damit der Libero kenntlich wird, für den besondere Regeln gelten. Es geht also nicht darum, zu zeigen, dass alle auf einer Seite zusammen gehören, sondern darum, dass der Besondere eindeutiger hervortritt, als wenn alle bunt gemischt auftreten.
Andere Sportarten, bei denen Team-Wettbewerbe nur darin bestehen, die Summe der Einzelsportler zu addieren sind beispielsweise:
sämtliche Skisportarten, Golf (Ryder Cup), Tennis (Davis Cup bzw. Fed Cup) --> kein Bedarf aus sportlicher Sicht, weil die Wettkampfteilnahmen zeitlich nacheinander folgen, sodass eine Zusammengehörigkeit nicht aus spieltechnischen Gründen visualisiert werden muss.
Tischfussball:
Doppel: Da beide Spieler auf der selben Seite stehen, und im Regelfall immer zwei in die gleiche Richtung spielen bzw. das selbe Tor verteidigen und auf das jeweils andere angreifen, ist völlig klar, wer zusammen spielt. Zu allem Überfluss sind auch noch jeweils 11 Puppen in der gleichen Farbe gehalten, sodass auch jeder Vollpf*sten sofort sieht, dass bspw. auf P4P die beiden auf der einen Tischseite die "blauen" spielen, die anderen die "schwarzen". Auf Einheitlichkeit kommt es einfach nicht an.
Mannschaftsevents: Da die einzelnen Spiele nacheinander stattfinden, kommt es nicht darauf an, ob das Doppel1 und das Doppel2 die gleiche Kleidung tragen oder nicht. Es besteht zu keiner Zeit die Gefahr, dass der Eindruck entstehen könnte, dass sie gegeneinander spielen. Also muss man dem auch nicht visuell vorbeugen...
B. Sportkleidung generell:
Sport geht auch ohne Sportkleidung:
Darts: Hawaii-Hemden
Reitsport: Jackets mit Hemd und Krawatte
Andere Fälle:
Sportkleidung erfüllt immer einen funktionellen Zweck: Entweder sie stellt eine für die Sportausübung erforderliche Beweglichkeit her (bspw. die ultra-kurzen Hosen im Tischtennis), sie fördert die erzielbaren Leistungen (bspw. die Materialschlachten bei den Anzügen im Schwimmen und Ski) oder es geht darum, sie schützt den Sportler vor spezifischen Gefahren (Rennsport) oder sie verdeckt besondere Schutzvorrichtungen, die unter normaler Kleidung keinen Platz finden (Eishockey, Football - beim Boxen gerade umgekehrt: Die Kleidervorschriften sorgen dafür, dass kein Schutz versteckt werden kann).
Bei Sportarten mit "B-Note" sollen durch Kostüme zumindest die Punktrichter unterbewusst beeinflusst werden (Tanzen, Eislaufen, Reiten).
Der einzige Fall, bei dem die Sportkleidung in besonderer Weise der Vermarktung dient, ist das Beachvolleyball der Damen. Aber auch da war zuerst das Fernsehen und dann die Reglementierung, wie viele cm Stoff das Höschen haben darf, nicht umgekehrt.
Beim Tischfussball sehe ich nichts davon. Sorry.
Wenns aber auf die Kleidung nicht ankommt, dann kommts eben nicht drauf an. Bei der Geschlechter-Trennung gabs einen riesen Aufschrei, weil man sich damit ein "Alleinstellungsmerkmal" des Tischfussballs genommen hat und das Argument, dass in der überwiegenden Mehrheit aller anderen Sportarten nach Geschlechtern getrennt wird, wurde genau damit wegargumentiert, dass es beim Tischfussball nicht darauf ankommt.
Wäre man ehrlich zu sich selbst, wäre das Kleider-Thema obsolet.
C. Kleidung im Allgemeinen ("Kleider machen Leute"):
Ich hatte im Studium genug von der Sorte, die sich in den Vorlesungen "berufstypisch" gekleidet und gestylt in der 1. Reihe präsentiert haben. Anzug und Krawatte etc.
Man kann zwar nicht alles generalisieren, aber meistens waren die richtig hellen Köpfe doch eher die anderen. Wer sich auf seine Leistungen verlassen kann, muss nichts kompensieren.
Sonst wären am Leonhart auch diese beschi**nen Figuren schon längst re-designed worden.
Aber die wissen halt, dass die Tische gut sind und es deswegen nicht drauf ankommt, ob da Baumeister-Bob im Playmobil-Style montiert wird oder nicht.
So von wegen Spielzeug vs. Sportgerät usw.
Die Figur muss nicht gut aussehen, die funktioniert auch so.
Wenn ich in der Kneipe am Tisch stehe und ein Griffband aufziehe oder einen Handschuh benutze, und mich jemand schief anschaut oder fragt, was das soll, dann kann ich ihm das erklären.
Und meistens begreifen die Leute dann, dass man damit tatsächlich besser werden kann.
Wenn mich einer fragen würde, wieso ich ein Sporttrikot trage, müsste ich ihm sagen: Sorry, kein Plan, es gibt keinen objektiven Grund.
Nur meine bescheidene Meinung.
Viele Grüße ;-)