Ewiges Thema. Wird immer wieder kontrovers diskutiert...
Aus Regelsicht ist es so, dass offensive Aktionen anders bewertet werden als defensive - das heißt:
- wenn du nicht im Ballbesitz bist, ist ein Anschlagen (also ein potenzielles Foul) genau dann nicht regelkonform, wenn durch die eigene Aktion die Chancen des Gegners auf Ballbesitz klar verringert wurden (man hat es ihm schwerer gemacht, deswegen konnte er den Ball nicht fangen -> Foul)
- wenn du im Ballbesitz bist und anschlägst, ist es nur dann ein Foul, wenn durch diese Aktion dem Gegner definitiv die Möglichkeit auf Ballbesitz genommen wurde
Das führt dann dazu, dass der Schlag alleine natürlich nicht ausreicht - der blockende Spieler muss m.E. auch sowohl die Figur nach hinten angewinkelt haben, als auch irgendwie bereit gewesen sein, den Ball auch wirklich zu behalten (wollte ihn reinlaufen lassen oder fangen) und er stand nicht einfach nur vollkommen angespannt in der Gegend rum und wurde angeschossen
Tatsache ist, dass manche Spieler sehr wohl hart anschlagen beim Bandenpass. Diese technische Schwäche sollte natürlich nicht dazu führen, dass der Pass im Endeffekt effizienter ist, da niemand den Ball behalten kann beim Block. Deswegen gibt es meist ein gewisses Maß an Härte, das nicht überschritten werden darf; um das herauszufinden, braucht es einfach Erfahrung. Es kommt meiner Meinung nach auch darauf an, von wo der Pass gespielt wurde, denn bei einem sehr schrägen Bandenpass wird 1. logischerweise mehr angeschlagen, da die Brushbewegung ja auch mehr Seitwärtsbewegung beinhaltet als bei einem flachen Bandenpass und 2. ist das "Timing" des Schlags anders, d.h. evtl. ist der Ball noch nicht in Puppenkontakt, wenn der Schlag kommt. Bei einem flachen Bandenpass, bei dem sehr hart angeschlagen wird (was ja an sich schon mal unnötig ist, es könnte auch bewusst so trainiert worden sein, um eben diesen Effekt des "der Gegner kann ihn so schwerer effektiv blocken"'s herbeizuführen) ist das Timing vom Anschlagen meist genau in dem Moment, wenn der Ball die gegnerische Figur berührt (starkes Indiz für ein Foul).
Als Schiedsrichter gibt es im Laufe des Spiels meist mehrere solcher Situationen zu beurteilen und das Wichtigste dabei ist, dass man eine einheitliche Linie fährt. Das heißt, man nimmt sich einen bestimmten Härtegrad als Maßstab ("Das Anschlagen bei dem Pass war genau an der Grenze") und versucht dann, ähnliche Situationen fair einzuschätzen. Generell kommt es ja auch ein bisschen auf das technische Niveau der Spieler an, ab wann es wirklich ein Foul ist (also der Moment, ab dem eine tendenziell irreguläre Aktion wirklich zum Nachteil für eine Partei führt) - aber das ist dann eine andere Geschichte
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