Hallo zusammen,
ich bin neu im Forum. Habe mir vorgestern den neuen Aldi-Kicker gekauft und mich hier eingeloggt, weil ich die Diskussion darüber hier im Forum recht interessant und hilfreich finde. Habe früher regelmäßig gekickert - jetzt soll das Gerät nur noch der Familienunterhaltung zu viert dienen.
Zuerst meine Eindrücke vom Gerät: Das Teil kommt komplett zerlegt als Bausatz. Bereits das Aufladen der ca. 52 kg schweren Box auf den Einkaufswagen ist die erste Herausforderung.
Das Aufbauen selbst hat mich ca. 4 Stunden gekostet, obwohl ich handwerklich ganz gut geübt bin. Das Gewicht des Tisches resultiert vorrangig aus der fast ausschließlichen Verwendung von einseitig mit Resopal/Melaminharz beschichteten mitteldichten Faserplatten (MDF). Vor allem die Befestigung der Spielfeldplatte ist kritisch, weil diese in die MDF-Stirnseiten der inneren Seitenwangen geschraubt wird. Obwohl die Schraubenlöcher alle vorgebohrt sind, muß man extrem achtgeben, die Schrauben mittig einzudrehen, da diese sonst die Platte oder die Beschichtung abspalten können. Auch einmal überdreht (was mit dem Akku-Schrauber in einer MDF Platte ziemlich leicht passieren kann) halten die Schrauben nicht mehr richtig - also behutsam vorgehen.
Steht der Tisch erst einmal, macht er einen recht soliden Eindruck. Die 52 kg reichen recht gut, um das Gerät im normalen Spielbetrieb rutsch- und erschütterungsfrei zu platzieren. Die Gleitlager sind leichtgängig und die Stangen (Standarddicke 16 mm) trotz Rohrkontruktion ziemlich biegestabil und mit rutschfesten, längskannelierten Profi-Holzgriffen ausgestattet. Allerdings sind die Seitenpuffer ziemlich hart, und sollten durch elastischere ersetzt werden. Die Spielfeldplatte hat eine Dicke von 13 mm und ist in den Ecken nahtlos hochgezogen. Allerdings ist die Oberfläche ziemlich glatt und in Kombination mit den mitgelieferten glasharten Plastikbällen ist eine Ballkontrolle so gut wie unmöglich. Die Verwendung weicherer, aufgerauhter Profibälle ist deshalb unbedingt zu empfehlen.
Bei den Abständen muß ich die Messungen von Glimse etwas korrigieren (ich gehe doch davon aus, daß wir den gleichen Tisch haben;-) Der Abstand Spielfeld-Stangenmitte beträgt bei mir 78 mm. Die untere Länge der Kickerpuppen (Modell "Johnny": kann man die eigendlich mit Gummischuhen versehen?) misst ab Bohrungsmitte 72 mm. Der dadurch resultierende Abstand zur Spielfeldplatte schrumpft dadurch auf sagenhafte 6 mm, was wirklich etwas sehr niedrig ist. Hier wird der ambitionierte Spieler eventuell kürzere Figuren montieren wollen. Aber auch so ist der Ball, auch bei harten Schüssen, erstaunlicherweise gut unter Kontrolle und springt so gut wie nie aus dem Feld.
Fazit: Für das Geld von 149 Euro bekommt der Käufer, wenn er einige Stunden für den Aufbau in Kauf nimmt, einen recht soliden und mit einigen Ergänzungen (Bälle, Puffer) gut spielbaren Tisch - für Anfänger und Gelegenheitsspieler völlig ausreichend.
P.S. Etwas bedenklich stimmen mich die einseitig beschichteten MDF-Platten, denen ein zwar nicht unangenehmer aber doch recht gut wahrnehmbarer Geruch entströmt. Der Lieferant (Radici-Belotex) ist ja eigentlich Anbieter von Heimtextilien und stellt die Tische kaum selbst her. Und ich bin mir nicht sicher, ob man in Fernost mit Formaldehydgrenzwerten etwas anfangen kann. Der Tisch firmiert zwar mit: LGA-geprüft (man müßte mal herausfinden, was die prüfen), ich würde das Teil aber ohne vorherige Absicherung bei Lieferant oder Prüfstelle nicht ohne weiteres ins Kinderzimmer stellen.
mfg